Auf den Spuren jüdischer Musikkultur
Wenn es einen Ort in Leipzig gab, von dem man annehmen kann, dass dort vor den tragischen Ereignissen der Reichspogromnacht des Jahres 1938 regelmäßig Klezmermusik zu hören war, dann war das die Orthodoxe Ez-Chaim-Synagoge unweit der Gottsched-Straße. Genau dort haben wir zum Abschluss des Notenspur-Wandelkonzertes als Leipziger Klezmer-Ensemble aufspielen dürfen. Ein denkwürdiger Abend – nicht nur für uns Musiker.
Hier hatten zu Beginn des 20. Jahrhunderts viele aus Osteuropa stammende Juden eine neue Heimat gefunden, die vor den fortwährenden antisemitischen Pogromen beispielsweise im zaristischen Russland geflohen waren.
Mit ihnen kam nicht nur die orthodoxe Frömmigkeit der Chassidim nach Leipzig, die so zahlreich waren, dass sie sogar eine eigene Synagoge in Leipzig bauen konnten, sondern sicher auch ihre leidenschaftliche Art zu musizieren – wie sie die Klezmermusik auszeichnet.